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Conny

 
eine Frachtschiff Weltreise 5.Woche - 05/04/2010 20:59 eine Weltreise mit dem Frachtschiff
5.Woche



Jetzt geht es weiter.......



Sonntag, 13.06.2010
Ich bin um vier Uhr wach. Durch das Fenster kann man die Umrisse von Kanada schon sehen. Der Himmel bereitet sich für den Sonnenaufgang vor. Um 5.30 Uhr steigt die Sonne dann mit voller Kraft aus dem Meer. Das Pilotboot mit dem Lotsen an Bord sieht man in unsere Richtung fahren. Er erklimmt die Lotsenleiter der "Zim Ontario" in dicker Winterjacke. Um 7.00 Uhr machen wir am Pier fest.

Es ist sehr kühl hier. Der Schweizer, Norbert und ich stehen dick verpackt beim Einlaufen in den Hafen auf der Brücke. Der Österreicher und der Kapitän haben im Gegensatz zu uns nur ein kurzes Oberteil und eine kurze Hose an. Beim Anblick fangen wir nochmals an zu frösteln. Es sind eben Warmblüter.

Beim gemeinsamen Frühstück machen wir einen letzten Plausch mit den Österreichern. Für sie ist heute ihr Abschnitt der Seereise beendet. Sie haben noch zirka ein Jahr vor sich, wo sie Kanada, Amerika und Mexiko zum Teil mit dem Fahrrad und dem Zelt durchqueren wollen.

Wir können gleich nach dem Frühstück unseren Landgang beginnen. Obwohl die Sonne scheint, nehmen wir auf anraten des Schweizers etwas Langes zum Überziehen mit. Er hat in seiner Jugend mehrere Jahre in Kanada gelebt. Nur die Österreicher müssen noch an Bord bleiben und den Zoll und die Immigration abwarten. Bis zum Gate sind es nur 150 Meter. Halifax ist ein kleiner überschaubarer Ort. Nach ungefähr 20 Minuten am alten Hafen entlang ist man im Zentrum. Wir haben uns vorher schon die Sehenswürdigkeiten heraus gesucht die wir uns anschauen wollen. Es liegt auch alles ziemlich nah beisammen. Der Platz der Grand Parade bildet den Mittelpunkt des Zentrums.

Auf dem Weg zu diesem Platz kommen wir an dem Province House vorbei. Seit 1819 bildet dieser Sandsteinbau den Sitz der Regierung von Neuschottland. Auf der einen Seite des Platzes Grand Parade steht die älteste, erste englische und protestantische Kirche. Sie ist die erste Kirche in Übersee, die bereits vor 1750 errichtet wurde. Auf der anderen Seite des Platzes befindet sich die City Hall aus dem Jahre 1888. Ein paar Straßen oberhalb des Platzes befindet sich das Herzstück von Halifax, die Zitadelle, die 1852 erbaut wurde. Von da aus hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt und den Hafen.

In Halifax wird das Stadtbild aus den schönen alten Handelshäusern aus dem 17 Jahrhundert gebildet, die direkt neben den modernen Hochhäusern der heutigen Zeit stehen.

Am Ende des alten Hafens befindet sich das Casino. Ich bin sehr überrascht, wie viele alte Menschen,
darunter sehr viele Frauen in kurzer Freizeitkleidung und Badelatschen, sich im Casino amüsieren. Wir schauen den Leuten über die Schulter. Für mich ist es der erste Besuch in einem Casino. Da Norbert und ich nicht wissen wie man mit den Spielautomaten spielt, kommen wir auch gar nicht erst in Versuchung. Die richtigen Tische für Poker und Roulette werden erst vorbereitet.

Zum Mittag kehren wir in ein Restaurant am Hafen ein. Von der windgeschützten Terrasse beobachten wir ein Amphibienfahrzeug, daß bei uns vorbeifährt. Wir versuchen einen Lobster, und unser Urteil ist, der Verzehr und der Genuß ist für die nächsten Jahre einmal gedeckt.

Auf dem Rückweg treffen wir noch auf den Chief. Er zeigt uns noch die Brauerei, wo wir noch Bier
verköstigen. Langsam müssen wir uns sputen, da das Landgangsende um 15.00 Uhr angesetzt ist. Am Pier 21 steht auch noch ein Brauhaus. Beim Vorbeigehen können wir unseren Schiffsmechaniker sehen, wie er sich gerade mit einer hübschen blonden Frau unterhält. Wir werfen noch einen Blick in die Seemannsmission. Etwas verspätet treffen wir dann an der Gangway ein. Pünktlich um 18.00 Uhr läuft die "Zim Ontario" in Richtung New York aus.


Montag, 14.06.2010
Wir haben wieder eine Stunde länger schlafen können. Jetzt haben wir 6 Stunden weniger Zeitunterschied als in Deutschland. Seit gestern Abend umhüllt dicker Nebel das Schiff. Die Back ist nicht mehr zu sehen.

Der Chiefmate meint ein Glück, daß heute alles mit Radar funktioniert. Bei diesem dicken Nebel sind nicht einmal die Fischerboote auf dem Atlantik. Dafür wird es ein bißchen wärmer. Die Frühtemperatur liegt bei 17 Grad. Es wechselt sich das Bild von dicken Nebelbänken und klarer Sicht den ganzen Tag. Bei klarer Sicht lassen sich in der Nähe vom Schiff auch Wale und Delphine sehen. Wir nutzen nochmals die Gelegenheit für die Sauna. Wenn wir bald wieder in der wärmeren Region sind, wollen wir bestimmt nicht mehr zusätzlich noch schwitzen.

Wir gehen alle relativ früh schlafen,denn morgen früh um drei Uhr soll der Lotse für die Einfahrt nach New York kommen.


Dienstag, 15.06.2010
Kurz nach drei Uhr sind wir auf der Brücke. Es sind zwei Lotsen an Bord gekommen. Einer im weißen Hemd und Schlips. Sven der Schiffsmechaniker und Lorenz der Azubi sind auch schon auf den Beinen. Für sie gab es auch kein ausschlafen, da die Antenne und der Mast auf dem Peildeck abgeschraubt und hingelegt werden muß. Auch das Radar wird herunter gefahren. Die "Zim Ontario" paßt sonst nicht durch die letzte Brücke, die sich vor unserem Liegeplatz befindet.

Wir fahren durch die Verrazona Narows Bridge, die erste Brücke vor New York. In New York direkt liegen keine Handelsschiffe mehr. Wir biegen links vor der Freiheitsstatue in den Hafen ein, der sich in Höhe des Airports in Newark befindet. Nach drei Stunden haben wir an der Pier festgemacht. Noch ein kurzes Nickerchen vor dem Frühstück.

Während des Frühstückes werden wir zur Immigration gerufen. Im Kapitänsoffices heißt es dann im Befehlston: "Passagiere zuletzt". Dann gehen wir noch zu Ende frühstücken. Nach 10 Minuten werden wir erneut zur Gesichtskontrolle gerufen. Das war es. Mehr nicht, nach dem Theater mit dem Visum.

Pünktlich um 8.30 Uhr ist der Pastor aus der Seemannsmission, die sich mitten in Manhattan befindet da, um uns drei Passagiere abzuholen. Das Landgangsende wurde von 17.00 Uhr auf 4.00 Uhr am nächsten Tag verlängert. Norbert fragt am Eingang zum Masher Terminal nach, ob uns auf den Rückweg ein Shuttle an die Pier bringen kann. Hier fahren keine Shuttles. Wir sind auf die Gutmütigkeit des deutschsprechenden Pastors angewiesen. Nur er kann uns wieder zum Schiff bringen. Im Hafen direkt befindet sich auch eine Seemannsmission, die die Seemänner bis zu einem Einkaufszentrum, daß sich in Newark befindet, bringt. Um 22.00 Uhr schließt aber diese.

Auf dem Weg nach Manhattan erzählt uns der Pastor, daß die meisten New Yorker ein eigenes Auto haben, man kommt aber überall mit der Subway und dem Bus oder Taxi hin. Allein für den Pkw-Stellplatz muss die Seemannmission im Monat 475 US Dollar bezahlen. Wir fahren durch den Hollandtunnel unter dem Hudson River nach Manhattan. Nach dem Durchqueren der Viertel SoHo und Greenwich Villige gelangen wir in die 123 East, 15th Street, wo sich das Seafarers & international House befindet. Es handelt sich hierbei um ein preiswertes Hotel mit über 100 Betten. Dort kann man auch als Nichtseemann übernachten.

Von da aus beginnen wir unseren Tagestripp. Das Wetter ist auch super und es sollen 29 Grad werden. Zu Fuß machen wir uns auf zum Empire State Building. Wir bekommen den ersten Eindruck von New York. Das ist der Gegensatz von dem kleinen verträumten Örtchen Halifax, wo wir noch vorgestern waren. Im Madison Square Park spielt auf einer Wiese eine Liveband Kinderlieder. Die Wiese ist voller Kinder mit ihren Kindermädchen oder Müttern. Andere versuchen sich beim Malen des Flatiron Building. Das war mit 21 Stockwerken das erste Hochhaus in New York. Durch seinen spitzwinkligen Bau ein sehr auffälliges Gebäude. Weiter auf der Fifth Ave erreichen wir den Eingang des Empire State Building. Das höchste Gebäude von New York, mit einer Höhe von 443 Metern, wurde in nur 14 Monaten im Jahre 1931 erbaut. Der Aufbau kostete damals 41 Millionen US Dollar. Also ein Containerschiff. Es hat 102 Stockwerke. Das Gebäude besteht hauptsächlich aus Stahlkonstruktionen, die Etage für Etage aufeinander getragen wurden. Es gab bei dem Bau nur 5 Tote. Die Aussichtsplattform befindet sich im 102. Stock, in 373 m Höhe und eine weitere Terrasse befindet sich im 86. Stock (320m). Bis zum 102. Stock sind es über 1800 Stufen, die man auch hinaufgehen kann.
Norbert wollte diese gerne hinaufsteigen. Aus Sicherheitsgründen darf man aber nur vom 80. - 86.
Stock laufen. Wir genießen auf beiden Plattformen die Aussicht über die 5 Stadtteile von New York.

Danach fahren wir mit dem Bus zum Hudson River. Mit der Metrocard können alle Verkehrsmittel den
gesamten Tag genutzt werden. Am Pier 83 starten verschiedene Bootstouren. Vom Wasser aus bekommt man nochmals einen anderen Eindruck von New York. Wir entschließen uns wegen der Zeit für eine Schnellbootstour. Ein Amerikaner sorgte zusätzlich noch mit verschiedenen Wasserspielen für Stimmung an Bord. Im Hintergrund wurde dazu Popmusik gespielt. Bei der Freiheitsstatue wurde eine kleine Pause eingelegt. Vom Wasser aus bekam man auch einen gesamten Eindruck vom Financial District und von der Brooklyn Bridge.

Danach gingen wir durch den Theater District zum Times Square und zum Broadway. Inzwischen zum Teil Fußgängerzone. Den Times Square habe ich mir größer vorgestellt. Ab in die Subway (U-Bahn). Hier gibt es Expresszüge die nicht an jeder Haltestelle halten. So sind wir in kürzester Zeit auf der World Trade Center Site. Hier ist inzwischen eine riesige Baustelle. Die Wallstreet kann man gut zu Fuß von hier aus erreichen. Gegenüber der Börse befindet sich Wallstreet Area. Von der Wallstreet aus hat man einen Blick auf dem Kirchturm der Trinity Church.

Da wir noch eine Stunde Zeit haben und es langsam dunkel wird, machen wir uns erneut auf zum Times Square. Wir wollen noch die vielen leuchtenden Werbereklamen auf uns wirken lassen. Auf der Rückfahrt zum Hafen sind die Restaurants und Pubs draußen voller Menschen, die das gute Wetter genießen. Dank des Pastors kommen wir gegen 22.30 Uhr an der Pier an.

Wir haben bis Hong Kong einen amerikanischen Passagier dazu bekommen. Er wurde von seiner Schwester an der Gangway der "Zim Ontario" abgeliefert. Na wir sind eben Ausländer. Ohne den Pastor wäre ein Besuch in New York nur mit vielen Umwegen bzw. Hindernissen möglich gewesen.

Wir fallen alle drei müde in die Koje. Es war ein anstrengender aber schöner Tag. Wie man sich denken kann, zum Schoppen sind wir alle drei nicht gekommen.


Mittwoch, 16.06.2010
Pünktlich um 6.00 Uhr werden die Leinen vom Pier los gemacht. Wir können nochmals die Wolkenkratzer und die Freiheitstatue bewundern. Heute liegt aber eine Dunstwolke über New York. Zum Glück regnet es noch nicht. Nach zirka ein und eine halbe Stunde haben die Lotsen die "Zim Ontario" unter der Verrazona Narows Bridge durchgelotst. Auf der rechten Seite kommt ein wunderbarer Sandstrand in's Blickfeld. Den konnte man gestern beim Einlaufen im Dunkeln nicht sehen. Nun sind wir auf Kurs nach Savannah. Der Atlantik hat uns wieder.

Es wird uns berichtet, daß es gestern an Bord nicht langweilig war. Der Kapitän fuhr zum Konsulat um die Musterrolle zu aktualisieren. Die neuen Besatzungsmitglieder sind bereits seit Israel an Bord.

Bis New York hatte sich dafür keine Möglichkeit ergeben. Nachdem die Passagiere und der Kapitän eine Stunde von Bord waren, wurde der Alarm ausgelöst. Einige Besatzungsmitglieder wurden aus ihrem Schlaf gerissen. Inzwischen war die Coast Garde und die Hygiene an Bord. Sie ließen sich ein Feuer- und ein Bootsmanöver vorzeigen. Zum Glück wurden diese nicht bemängelt. Der Chiefmat mußte das letzte Jahr die angelaufenen Häfen nachweisen. Die Hygiene hat auch nichts gefunden.

Das Schiff mit der 1000 Tonnen Bunkerladung mußte wegen der Coast Garde ein paar Stunden später nochmals wieder kommen. Es verlief auch ohne Kapitän alles gut. Dann kamen noch zwei Monteure aus Dänemark an Bord, die extra die Reederei hat einfliegen lassen. Nur die Ersatzteile für die Reparatur, waren nicht wie geplant, in Kanada an Bord gekommen. So konnte die Reparatur nicht durchgeführt werden. Die Monteure wurden vom Pastor nachdem er uns an der Gangway abgeliefert hatte, nach der Seemannsmission mit genommen. Da es nach 22.00 Uhr war, hätten die Monteure sonst in der Suezkammer, wo sich 6 Betten befinden, schlafen müssen.

Es wird wieder neblig und schwül. Am Horizont läßt sich von weiten ein Flugzeugträger sehen. Im Radar ist er nicht zu sehen. Kaum sagt der Kapitän zu uns, daß es sich dabei um ein amerikanisches Ausbildungsschiff handelt und wir bestimmt gleich die Anweisung erhalten werden einen großen Bogen um den Flugzeugträger zu fahren, kommt die Anweisung über Funk. Weiter als 6 Meilen darf die "Zim Ontario" nicht heranfahren.

Auf dem Wasser begleiten uns Delphine. Außer vereinzelten Fischerbooten und Yachten sind wir wieder alleine auf dem Atlantik. Wir erholen uns heute von dem Trip durch New York. Das Wetter wechselt sich ab, von klarer Sicht mit Sonnenschein bis zu "dicker Suppe". Durch die Luftfeuchtigkeit beschlagen die Fenster. Der Chief hat in New York wieder von Heizung auf Klimaanlage umgeschaltet. Nur dem Amerikaner ist es zu kalt. Er kommt in Regenjacke und Mütze zu den Mahlzeiten.

Donnerstag, 17.06.2010
Die Nacht wurde von einem heftigen Gewitter begleitet. Der starke Regen prallte an die Aufbauten. Das hörte sich an, als ob ein starker Sturm das Schiff umgibt. Aber das Schiff bewegte sich kaum. Es liegt wie ein Stein im Wasser. Wir sind zeitig wach.

Ich will die Zeit nutzen, um Wäsche zu waschen. Vor dem Frühstück besteht die große Chance auf eine leere Waschmaschine. Es sind zwar drei Waschmaschinen und ein Trockner an Bord, aber eine Waschmaschine wird ausschließlich für die Arbeitssachen genutzt.
Man sollte, wenn man seine Wäsche noch nutzen möchte, diese nicht für die normale Wäsche nutzen. Die zweite WM ist ständig kaputt. Der philippinische Elektriker schafft es nicht, diese zu reparieren. Sie ist wieder gleich danach außer Betrieb.
Also ist eine Waschmaschine für 24 Mann und noch die anfallenden Handtücher und Bettwäsche vorhanden. Die Mannschaft nimmt meistens ihre Wäsche nach dem Frühstück mit runter. So hatte ich bisher immer Glück. Bis nach dem Frühstück bin ich dann mit unserer Wäsche fertig. Die lange Kleidung kann jetzt wahrscheinlich bis zur Rückkehr nach Berlin eingepackt werden. Die Wassertemperatur zeigt 28 Grad und die Luft 31 Grad an.

Wir haben einen schönen sonnigen Tag und ruhige See. Es ist der erste Tag, wo man im Liegestuhl, ohne dick eingemummelt zu sein, an Deck sitzen kann. Die Deckscrew nutzt das Wetter wieder zum Streichen der Roststellen auf dem Unterdeck.

Norbert schaut dem Elektriker mit unterstützender Hand, bei der Reparatur eines Kühlcontainers, über die Schulter. Ersatzteile sind wieder nicht an Bord. Die Temperatur von dem beladenen Kühlcontainer wird zweimal am Tag abgelesen und im Buch festgehalten.
Die Transporttemperature n sind vorgegeben, je nach Inhalt (Medikamente oder Obst usw.). Am Nachmittag erfahren wir, daß der Schiffmechaniker aus einen sich an Bord befindlichen Leercontainer das entsprechende Teil ausgebaut hat, um es in den kaputten Kühlcontainer einzubauen. Nun kann er wieder kontrollieren ob für die Fracht die richtige Temperatur eigehalten werden kann. Der Container weist zum Glück die richtige Temperatur von minus 18 Grad aus, somit ist dem Inhalt (Fracht) nichts passiert.

Der philippinische Koch nimmt sich doch der Sachen an, die er gezeigt bekommt. Das Essen wird besser. Nun muss er noch lernen, daß man nicht alles in Fett schwimmen läßt.

Heute Nacht kommen wir in Savannah an. Wir liegen schon im Bett als der Lotse um 22.00 Uhr an Bord kommt.

Freitag, 18.06.2010
Um kurz nach 0.00 Uhr werde ich wach. Es ist ziemlich warm in der Kabine. Die Klimaanlage scheint nicht richtig zu laufen. Da wir bereits in Kanada und New York reichlich Container los geworden sind, ist der Blick aus dem Fenster nicht mehr verstellt. Eine schön beleuchtete Brücke ist zu sehen. Der Savannah River ist ziemlich schmal, vielleicht ein Drittel von der Elbe. Der schmale Fluß muß für die großen Containerschiffe sehr stark ausgebaggert worden sein. Weitere zwei Stunden brauchen wir noch bis zu unseren Liegeplatz im Hafen. Der Schiffsmechaniker hat das Modul wieder zurück gewechselt. Im Hafen ist ein neues Modul für den defekten Kühlcontainer gekommen. Der wird von einem Monteur dann wieder auf diesen Container umprogrammiert.

Als wir ausgeschlafen haben, hat das Löschen der Ladung noch nicht begonnen. Der Hafen befindet sich hinter dem Ort Savannah am Savannah River entlang. Die Schiffe liegen hintereinander. Kurz vor dem Frühstück läßt sich der Agent an Bord sehen. Er organisiert für uns ein Taxi, um 9.00 Uhr nach Savannah. Nur ein Taxiunternehmen ist berechtigt im Hafen zu fahren. Sonst ist es nicht möglich aus und in den Hafen zu kommen. Landgangsende ist bereits um 15.00 Uhr. Die "Zim Ontario" soll noch mit dem Hochwasser im Fluß auslaufen. Sie liegt zu tief. Wenn das nicht geschafft wird, können wir erst morgen früh auslaufen.

Der Chief und wir vier Passagiere gehen an Land. Der Kleinbus ist total verdreckt zwischen den Vordersitzen. Da kann man gar keinen Sicherheitsgurt mehr anlegen. Müll schließt die Lücke zwischen den Sitzen. Die Fahrerin bringt uns in's Zentrum von Savannah. Savannah ist eine Stadt mit Südstaaten-Flair pur! Verlaufen ist da praktisch unmöglich. Alle Straßen sind parallel angeordnet. Viele kleine Parks (Square) sind quadratisch zwischen den Straßen angelegt. Es gibt sehr viele Stadtrundfahrten mit Bussen, die wie uralte Straßenbahnen aussehen. Auch in einer Kutsche kann man sich durch Savannah fahren lassen. Wegen der Übersichtlichkeit der Stadt kann man auch diese bequem zu Fuß erkunden. Zuerst erreichen wir den Wright Square. Hier saß der Filmheld des Spielfilms Forest Gump auf einer Bank und erzählte seine Geschichte. In der Platzmitte ein Denkmal des Eisenbahngründers W.P. Gorden. Das gesamte Städtchen ist geprägt mit dem typischen Flair der Südstaaten. Die Gebäude besitzen keine Vorgärten. Auf dem Weg zum Forsyth Park kommen wir an der Baptistenkirche und einer bronzene Statue des Stadtgründers James Oeglethorpe, die sich auf den Chippewah Square befindet, vorbei. Der Forsyth Park ist der öffentliche Stadtpark in dem sich ein wunderschöner Springbrunnen aus den Jahre 1858 befindet. Südlich vom Forsyth Park beginnt der viktorianische Teil von Savannah. Die Häuser haben dort wieder Vorgärten.

Wir besuchen noch Colonial Park Cemetery, wo die frühen Kolonisten zwischen 1750 und 1853 ihre letzte Ruhestätte fanden. Die Cadthedral of St. Johns ist offen. Es befinden sich drinnen beindruckende Gemälde und Skulpturbilder. Danach gehen wir an der zum alten Stadtzentrum von Savannah zum City Market. Es ist sehr klein und übersichtlich. Dort können wir in einem Geschäft zusehen, wie Savannahische Bonbons hergestellt werden. Bei einer Kostprobe stelle wir fest, es sind sehr süße Blombenzieher. Wir haben noch Zeit uns die River Street entlang des Flusses anzusehen. Die Gebäude der River Street gehen auf die Zeit des Baumwollbooms zurück. Heute allerdings dienen sie als Restaurants ohne Biergärten oder Shops.
Der Gesamteindruck von Savannah ist für uns ein sehr sehenswertes, für Touristen ausgelegtes Örtchen. Wahrscheinlich mehr Touristen als Einwohner. Um 14.30 Uhr bringt uns ein anderes, genauso verdrecktes Taxi, wieder zurück zum Hafen.

Die Temperatur stieg in Savannah auf 35 Grad im Schatten. Man sah viele Menschen in durchgeschwitzten T-Shirts. Im Taxi kam dann der ersehnte Gewitterwolkenbruch. Trotz Scheibenwischer hatte man den Eindruck daß die Taxifahrerin blind fuhr. Das Regenwasser lief in die Tür, in den Innenraum des Taxis herein. Auf den Weg vom Taxi bis zur Gangway rauf waren wir alle vier Nass bis auf die Haut.

Das Auslaufen verschiebt sich noch bis 19.30 Uhr. Gegenüber vom Hafen kann man am Ufer sehr deutlich das niedriger werdende Flußwasser erkennen. Die "Zim Ontario" kann wegen der Enge des Flusses nicht gleich beim Ablegen von den Schleppern gedreht werden. Wir fahren noch ein Stück den Hafen nach oben, wo sich ein kleines natürliches Wendebecken befindet. Hier wird mit Hilfe der Schlepper gewendet. Nachdem wir an unseren Liegeplatz wieder vorbeigefahren sind, erreichen wir gegen 21.00 Uhr den Ort Savannah. Auf der River Street ist reges Treiben. Musik schallt herüber. Tänzer kann man auf der Promenade beobachten.

Bis zum Atlantik sind es noch mehrere Stunden auf dem Savannah River. Der Lotse kann sich in der Nacht nur noch an den Leuchtbojen orientieren.

Samstag, 19.06.2010
Wir stellen fest, das in Savannah mehr Container gelöscht als geladen wurden. Der Aufbau (Turm) wo sich fast das gesamte Bordleben abspielt, ist von beiden Seiten angrenzend frei von Containern. Uns stellt sich die Frage ob es überhaupt noch rentabel ist. Der Kapitän erklärt uns, jeder Container oberhalb der Ladeluken (auf Deck) rechnet sich wirtschaftlich. Es sind noch reichlich Container an Deck, aber weit weg von der maximalen Beladungsmöglichkeit von (4860 Container). Es befinden sich zur Zeit zirka 1800 Container an Bord. Amerika hat inzwischen auch Probleme mit der Rückgabe der Leercontainer. China will diese nicht mehr, wie vor Jahren, zurück haben. Es ist fuer China günstiger, neue zu bauen. Durch die Leere des Schiffes besteht für uns die Möglichkeit, mal auf den Container herum zu laufen. Wir stellen fest, daß das Blech, aus dem die Container bestehen, sehr dünn ist. Ähnlich wie ein Trampolin federt dieses leicht zurück.

Mittag zeigt das Thermometer im Fahrtwind 30 Grad, und Wasser 29 Grad an. Ein Hai kreuzt unsere Fahrtrinne. Vorn an der Back bieten uns fliegende Fische ein Schauspiel vom Feinsten. Die Wasserspiegelung beim Fliegen läßt sie wie blaue Schmetterlinge im Sonnenschein schimmern. Die Fische sehen aus wie kleine Flugzeuge beim Schweben über dem Atlantik. Sie können ganz schön weite Strecken zurücklegen.

Ein Autotransporter fährt bei uns dicht vorbei. Wir können ihn nur in Umrissen sehen. Eine dicke Regenwolke, die gerade abregnet, befindet sich genau über diesem Schiff. Es sieht aus als ob der Transporter von dieser Wolke eingekesselt ist. Zur gleichen Zeit beobachten wir dieses Schauspiel bei strahlendem Sonnenschein von der Nock aus (freies Ende des Brückendecks).

Weiter geht es 6. Woche.
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