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Conny

 
Reisetagebuch 15.-20. - 05/12/2009 12:57 Mittwoch, 15. Oktober
Wir sind schon um 6:30 Uhr wach. Die Sonne ist bereits aufgegangen. Gestern erkundigte ich mich, wann wir die Uhr umstellen müssen. Der Kapitän erklärte mir, dass es nach dem Suezkanal los geht. Vorher hat man es sich gespart. In England hätte man eine Stunde zurückstellen müssen, dann wieder vorstellen. Im Mittelmeer herrscht schon die Winterzeit, daher sind wir jetzt mit unserer Zeit genau richtig. Am Abend sollen wir den Suezkanal erreichen. Bin schon mal gespannt.
Heute sind mehr Wellen und viele Wolken am Himmel zu sehen.
Das Wasser im Pool ist eingefüllt. Da kann ich nachdem Frühstück hinein hüpfen. Stehen kann ich im Becken nicht, in drei Zügen schafft man eine Bahn. Das eingelassene Wasser aus dem Mittelmeer ist kälter, als das kalt eingestellte Wasser aus der Dusche. Ich entschließe mich ein bisschen Aquagymnastik zu machen. Das ich beobachtet werden könnte ist sehr unwahrscheinlich, da die 25 Männer an Bord alles „Warmbader“ sind. Außerdem ist um diese Zeit für die Männer Arbeitszeit angesagt.
Um 15.20 Uhr,laut Aushang in der Messe, ist Probealarm. Wir sollen uns dann auf der Musterstation auf dem A Deck einfinden. Wir drei Passagiere dürfen dann, nachdem wir uns dort gemeldet haben, wieder anderen Dingen widmen. Der Alarm kommt prompt, auf die Minute. Also lange Sachen und feste Schuhe anziehen, Tür von der Kammer verschließen, und ab vom F-Deck zur Musterstation zum A-Deck. Norbert und ich schauen dann den weiteren Manöver zu. Die Jungs sind nicht zu beneiden, ab in die Rettungsboote. Ich beobachte, wie es ihnen in den warmen Sachen, in den sonst nicht belüfteten Rettungsbooten, der Schweiß nur so an den Körpern herunterläuft.
Den ganzen Nachmittag wird immer wieder automatischer Maschinen Alarm ausgelöst. Ein normaler, kurzer, sich wiederholender Signalton ertönt, wenn etwas an Bord nicht seinem Gang geht. Heute ist es immer wieder die Maschine. Vor dem Abendbrot wollen wir noch mal an Deck schauen. Was ist denn das? Ein verlassenes Bierglas an der Außentreppe auf dem G-Deck. Dort haben der Chief und der Kapitän ihre Kabinen. Wir merken, dass wir langsamer fahren. Siebzig Umdrehungen zeigt die Anzeige des Umdrehungsmessers an.
Beim Abendbrot erfahren wir, das wahrscheinlich die Einspritzdüse defekt ist. Wir fahren auf neun Pötten. Wenn der Kapitän das o.K. gibt, bleibt es so. Das heißt, wenn wir den Hafen Port Said noch rechtzeitig erreichen.
Wir fahren nicht mit voller Kraft weiter in Richtung Suezkanal. Die Gebühr für die Durchfahrt berechnet sich in Abhängigkeit von der Beladung des Schiffes. Für uns ca. 300.000 $. Und dies bei 15.000 Schiffs- Passagen pro Jahr ergibt eine stolze Summe für die Betreiber des Kanales.

Donnerstag, 16.10.08
Um 3.00 Uhr erreichen wir den Anlaufpunkt auf der Außenreede von Port Said, wo die Schiffe vor Anker liegen. Mit dem ersten Konvoi, bestehend aus 30 Schiffen, kommen wir nicht mit. Dieser fährt bis zum Bittersee, um dort aus der Gegenrichtung kommende Schiffe vorbei zulassen. Seit es die nördliche Weiche im Suezkanal gibt, können ein paar Schiffe später, als zweiten Konvoi in die Richtung Suez, täglich den Kanal passieren. Dieser besteht aus 7 Schiffen, wobei die Hanjin Copenhagen davon das erste im Konvoi ist. Um 5.30 Uhr geht es dann los. Wir können auf der Steuerbordseite einen herrlichen Sonnenaufgang über dem Mittelmeer beobachten.
Das Lotsenboot kommt, der Führer des Schiffes versucht vorher noch Zigaretten zu bekommen. Er ruft zu den Chiefmat hoch:“Zigarett, Zigarett“. Der Chiefmat gibt aber deutlich zu erkennen, dass sich das Schiff nicht erpressen lässt. Nach mehrfachen Versuchen des Lotsenschiffes, wird der Lotse endlich vom Lotsenschiff an der Gangway abgesetzt.
Auf der Steuerbordseite des Suezkanals befindet sich Port Said, die Stadt erscheint im Dunst. Dort wird Salz abgebaut. Es gibt riesige Salzfelder. Auf dieser Seite des Kanals ist eine gute Infrastruktur. Am Kanal parallel führen eine Eisenbahnlinie und eine Schnellstraße entlang. Es gibt viele Felder, Dörfer und anderes mehr und da spielt sich das Leben ab. Die andere Seite, Backbord des Schiffes, ist nur Wüste. Mehrere Fährverbindungen gibt es über den Kanal. Vor der nördlichen Weiche führt eine riesige Brücke als Verbindung über den Kanal. Diese wurde von den Japanern erbaut und sie darf nur mit einer Maut befahren werden. Sie ist lt .Aussage noch nicht abbezahlt, da sie von der ägyptischen Bevölkerung noch nicht so richtig benutzt wird. Tatsächlich kann man die Autos zählen. Dafür wird an den Fährverbindungen angestanden.
Gegen 10.30 Uhr wird das Schiff in der Weiche festgemacht. Nachdem die 7 Schiffe hier ihren Liegeplatz erhalten haben, kann der entgegenkommende Konvoi aus 30 Schiffen die Weiche Richtung Mittelmeer passieren. Wir können ein Schauspiel sehen,denn es sieht aus, als würden die Schiffe durch den Sand der Wüste fahren.
Um 18.30 Uhr, nachdem die Schiffe die Gegenseite passiert haben, kann unser Konvoi Richtung Suez weiter fahren. Eine Stunde später erreichen wir dann Ismialiya. Da es schon dunkel ist, können wir nur die Lichter der Stadt bewundern. Die Stadt ist mit dem Bau des Suezkanals entstanden. Von dem langen Tag und der Hitze, schaffen wir es noch bis zum Bittersee durchzuhalten. Dann gehen wir schlafen.

Freitag, 17.10.08
In den frühen Morgenstunden passieren wir den Golf von Suez in Richtung Rotes Meer. Das Wetter wird hier von den Monsunwinden bestimmt. Heute wird die Uhr um 3.00 Uhr um eine Stunde vorgestellt.
Es wird ein Tag zum Relaxen.
Die Maschine fährt weiter mit neun Pötten, denn der Fehler ist nicht so einfach zu beheben . Man merkt, dass die Maschine nicht ganz so rund läuft,aber die Maschine schafft trotzdem ihre 90 Umdrehungen.
Das Thermometer steigt auf 32 Grad und die Wassertemperatur des Roten Meeres beträgt 27°. Es ist eine angenehme Abkühlung. Der Schiffsmechaniker wechselt jeden Tag das Wasser im Pool.
Nachts kann Norbert nicht schlafen, da die Klimaanlage nicht funktioniert. Die Temperatur in der Kabine ist ca. 28 Grad. Da es nachts draußen aber noch wärmer ist, entscheiden wir uns die Fenster nicht zu öffnen.

Samstag, 18. Oktober
Beim Frühstück erfahren wir, das wir morgen früh das Tor der Tränen(Bab el Mandeb) durchfahren. Dieses Tor trägt seinen Namen noch von der Sklavenzeit her.Einen Teil der Sklaven von den Sklavenschiffen warf man dort über Bord, weil abzusehen war, dass sie die Überfahrt nicht überleben würden. Nach der Durchfahrt ist die Besatzung dann auf Piraten Alarm eingestellt. Wir sind nun im Gebiet von Somalia.
Der Schiffsmechaniker hat sich die Klimaanlage angeschaut. Viel kann er da auch nicht machen. Na mal sehen wie das noch wird. Die Temperaturen draußen werden ja noch steigen. Vom Chief bekommen wir noch einen kleinen Heizlüfter, den man auch als Frischluftlüfter verwenden kann.
Nach der vormittäglichen Kaffeepause entschließe ich mich in den Pool zu gehen. Der Kapitän schwimmt dort schon. Er hat die Pumpe laufen lassen. So ist aus dem kleinen Pool ein Schwimmbecken mit Gegenstromanlage geworden. Man hat mächtig gegenzuhalten mit den Schwimmbewegungen, um an einer Stelle zu bleiben. Danach gehe ich auf Deck um mich ein bisschen zu sonnen. Dann nochmal in den Pool. Mein Mann nutzt die Zeit zwischen Kaffepause und Mittag wieder zum Maschinenrundgang. Einmal möchte ich auch die Maschine sehen. Daher spreche ich mit dem Chief ab, das er mir morgen einen Rundgang ermöglicht.
Jeden Samstag ist Probealarm, der vorher durch die Bordsprechanlage angekündigt wird. Die Ankündigung trifft mich noch im Gymansum, wo sich der Pool befindet. Ich denke noch so, ob das Günter auch richtig mitbekommen wird. Wie ich es schon ahnte, treffe ich auf den Flur des F-Decks, den Oberkörper mit einer Jacke bekleidet und mit einem Bein in der Jeans stehend, versuchend sich weiter anzuziehenden Günter. Ich fragte ihn: „ Was er da treibe?“ Als ich ihn mitteilte, dass es sich um dem Samstagtäglichen Probealarm handelt, ging er beruhigend in seine Kammer zurück.
Am Nachmittag wird mir das Glück gegeben, auch noch einmal eine schwimmende Schildkröte bewundern zu dürfen.
Anstatt Abendbrot ist heute Barbecue angesagt. Die Matrosen bereiten das D-Deck dafür vor. Der Boden wird gewischt. Fahnen werden aufgehangen. Die deutsche Flagge, NSB, von der Reederei und die philippinische Flagge, wehen nebeneinander im heißen Wind. Der Steward deckt die Tische noch mit weißen Tischdecken ein. Der Abend bekommt einen feierlichen Rahmen.
Zum Grillen gibt es sehr viele Fleischsorten, wie Schwein und Lamm, Fisch und Bratwurst. Salate runden das Ganze noch ab.
Als musikalische Einlage wird der gesamte Abend von den philippinischen Karaokegesängen begleitet.

Sonntag, 19.10.
Um 6.50 Uhr durchfährt die Hanjin Copenhagen das Tor der Tränen, das zugleich die Grenze zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden ist. Ich hatte etwas anderes erwartet. Auf der Steuerbordseite waren kleine Wüsteninseln zu sehen. Das soll es gewesen sein?
Nach dem Tor ist auf dem Schiff Alarmstufe 2. Wir passieren jetzt das Somailagebiet. Hier treiben Piraten ihr Unwesen. Um die Hanjin Copenhagen zu kapern, müssten die Piraten eine Höhe von ca. 9 m bis zum U-Deck, bei einer Geschwindigkeit von 23 Knoten, überwinden. Es erscheint als sehr unwahrscheinlich, aber die Gefahr wird trotzdem nicht unterschätzt. Wir erhalten die Anweisung, wenn Alarm gegeben wird, sofort sich in der Kabine einzuschließen, bis ein Entwarnungsanruf vom Chiefmate kommt. Desweitern sollten wir in der Zeit nicht die Aufbauten des Schiffes verlassen.
Günter hat seine Visakarte und sein Geld an verschiedenen Verstecken in der Kabine deponiert. So gut, das er nicht mehr weiß wo er die Visakarte hingelegt hat. Die Verzweiflung ist in seinen Augen abzulesen. Bis zu seinen Abstieg in Port Kelang, hat er ja noch ein bisschen Zeit, diese zu finden.
Auf der Brücke wird intensiv Ausschau nach Piraten gehalten. Wir können auch welche beobachten, und die kleinen Schiffe sind sehr schnell. Aber durch die Größe erscheint es mir sehr unwahrscheinlich, dass die Möglichkeit besteht, das hohe Unterdeck zu erreichen. Die Piratenschiffe sind aber durch ihre Größe nicht auf dem Radar zu sehen. Das kann in der Nacht gefährlich werden.
Ich besichtige wie versprochen den Maschinenraum. Norbert kommt auch mit, obwohl er bestimmt schon über zehnmal unten war. Pflicht ist, dort immer Ohrenschützer zu tragen. Der Lärm ist trotz dieser Ohrenschützer enorm. Es ist sehr warm in der Maschine. Ich erkenne sehr schnell, dass ich die Leidenschaft meines Mannes nicht mit ihm teilen werde. Auf Dauer möchte ich hier nicht arbeiten. Trotzdem ist es beindruckend, die Größe dieser Maschine, in Betrieb zu sehen. Die Maschine besteht nicht nur aus dem Antrieb des Schiffes. Von der Hauptmaschine über die Hilfsdiesel bis hin zu den Seperatoren, Filtern, Kesseln und vielen anderen Maschinen war alles mit Rohren, Leitungen und Kanälen miteinander verbunden. Auch die Aufbereitung von Trinkwasser, die Fäkalienentsorgung (biologisch),die Klimaanlage und noch einiges mehr, hat mich sehr beeindruckt.Die zwei großen, mächtigen Behälter(Druckluftfl aschen) erscheinen genauso gewaltig, wie die gesamte, in ihren verschiedenen Bauteilen gehörige Maschine.
Nachdem Mittag findet Günter seine Visakarte wieder, die er in einem Schubfach deponiert hat. Der Stein der von ihm abgefallen ist, konnte man deutlich erhören.
Das Schwimmen im Pool macht heute auch nicht soviel Spaß. Da der Schiffsmechaniker wegen den Piraten eine andere Pumpe für das neue Wasser nehmen musste, befindet sich auf dem Wasser ein Ölfilm. Ein Schelm würde sagen: „man spart die Sonnencreme“.
Am Nachmittag zeigen ein paar Wale ihre Schönheit neben dem Schiff.
Scheinwerfer beleuchten von außen das Schiff, um eventuelle Piratenangriffe schneller zu bemerken. Wir verriegeln unsere Kabine.
Den Abend verbringen wir mit einigen Besatzungsmitglieder n zusammen. Es werden Filme im Offiziersraum angeschaut..

Montag, 20.10.
Die Nacht war ruhig. Es wurden auch keine Hilferufe von anderen Schiffen empfangen. Die Gefahr scheint überstanden zu sein. Die Alarmstufe 2 wird aber bis 19.15 Uhr aufrechterhalten.
Wir fahren in den Indischen Ozean ein,genau in ein Tiefdruckgebiet. Dieses wird von dem Monsun in Schach gehalten. Bei Windstärke sechs wird das Schiff, bei bis zu 4 m hohen Wellen zum Rollen und Stampfen gebracht. Der 2. Offizier fragt mich ob ich Reisemedizin genommen habe. Dazu muss ich sagen, dass ich im Vorfeld dieser Frachtschiffreise, diverse Mittel gegen Reisekrankheit eingekauft hatte, wie Armbänder, Pflaster und auf Wunsch meines Mannes noch Kaugummis und Tabletten. Eingedeckt sind wir wirklich. Bis jetzt kann ich behaupten, umsonst. Also, ich bin wohl doch Seetauglich.
Das Meer zeigt uns, trotz hoher Wellen, fliegende Fische. Ist doch toll.
Das Wetter wird schlechter. Es fängt auch noch an zu regnen. Mal schauen ob der Schiffsmechaniker schon den Pool sauber gemacht hat. Nachmittags ist es dann soweit. Pool sauber und Wasser vom Indischen Ozean eingelassen. Nur sehr wellig,logisch, so wie sich das Schiff bewegt, bewegt sich das Wasser auch im Pool.
Der Kapitän hat sich heute für das Kraft- und Ausdauertraining auf festen Boden entschieden. Es scheint als sei er der einzige auf diesem Schiff, der an Bord aktiv etwas für seinen Körper tut. Hat ja auch die Zeit dafür.
Ich gehe in das Wasser, mache Aquasport, da ein Schwimmen bei der Wasserbewegung doch nicht möglich ist. Sich auf der Stelle zu bewegen, in der Mitte des Beckens, ist aber möglich.


Durch den geregelten Tagesablauf vergeht die Zeit an Bord wie im Fluge. In drei Tagen sind wir in Colombo. Da steige ich dann ab. Norbert fährt noch bis Hongkong weiter.
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